Drogen und Didgeridoo


Hört man schon mal von Didgeridoospielern: "Wenn ich mir schön einen gekifft habe, dann spiele ich besonders gut Didgeridoo, dann bin ich richtig in Trance".

Für alle, die sonst Schwierigkeiten haben, abzuschalten oder in Trance zu kommen, mag das sicher den Trance erleichtern. Aber an der Spielqualität ändert sich dadurch leider nichts.

Das ist so ähnlich wie der Macho-Spruch "Im Suff sind alle Frauen schön".

Wer das, was er da gerade bekifft Tolles spielt, aufnimmt, und es sich am nächsten Tag mal nüchtern anhört, weiß, daß es nicht stimmt. Im Gegenteil: Es ist sicher schlechter als das, was er sonst macht.

Man kann nicht nur die anwesenden "Frauen schön-saufen", sondern sich auch das Didgeridoospiel "schön-kiffen".

An der Qualität des Spielers ändert das wie gesagt nichts, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Er "bescheißt" sich lediglich selbst über die veränderte Wahrnehmung.

Manchmal hilft auch ein wenig üben - ist gesünder und spart Geld.

Wer die "Bewußtseinserweiterung" braucht, um das Didgeridoo richtig wahrzunehmen, kann ebenfalls auf Drogen verzichten. Eine Verfeinerung des Ohrs, ein besseres Hinhören erweitern das Bewußtsein auch, weil man dann sogar "wach" mehr wahrnimmt, dadurch, dass man über ein feineres Gehör mehr hört.

Vielleicht ist das Kiffen ja für manche ein guter Einstieg in die Tatsache, daß es noch mehr zu hören/sehen/fühlen gibt als das, was wir sonst so wahrnehmen - mit dem Didgeridoo und auch sonst. Aber ein Didgeridoospieler hat das zum Erreichen eines Trance sicher nicht nötig. 

Auf die Art Trance, die einer mit dem Didgeridoo erreicht,  kann man allerdings nicht "warten" oder man kann sie nicht "anschalten" wie beim Kiffen. Man kann sie nur erlauben, d.h. zulassen, dass sie kommt.

Aber das hebt sie doch eigentlich sehr schön ab von unserem westlichen Konsumdenken. Wer Trance "anschaltet" über Drogen ist vielleicht ein etwas "hipp-erer", aber genauso ein Konsumtiger, nur halt auf anderem Gebiet.

Alternative:

Versucht , eine Stunde nur den Grundton zu spielen, ohne jegliche Effekte von Zunge, Stimme, Stöße; nur einen geraden, immer gleich lauten "langweiligen" Ton und hört Euch selbst dabei fein zu. Das  "flasht" wirklich !

 


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