Healing Didgeridoo


"Die Wirkung des Didgeridoospielens zeigt sich auf verschiedenen Ebenen, jeder picke sich das raus, was ihm guttut".

Naturwissenschaftlich betrachtet, zeigt sich : 

Das ist schon eine ganze Menge.

Psychologische/spirituelle Aspekte führen allerdings viel weiter :

Leider muss ich jetzt alle enttäuschen, die der Meinung sind, wir seien alle Schamanen oder Heiler und müssten alle anderen heilen, egal wie und womit.

Denn: Wir sind alle Schamanen oder Heiler, und können uns selbst heilen, egal wie und womit.

Eine Möglichkeit ist das Didgeridoo.

Anstatt andere zu bespielen können wir oder sie selbst spielen - wir hören damit auf, unsere Probleme und Schwingungen auf anderen abzuladen und fangen ausnahmsweise mal bei uns selbst an. 

Beim Didgeridoospielen wirst Du mit Dir selbst konfrontiert, 

mit 1. Ängsten und  2. mit unserem gewohnheitsmässig allmächtigen Verstand


1. Ängste

Die Lunge an sich ist eine Art labberiges Bindegewebe, kein Muskel. Wir atmen nicht mit der Lunge, sondern die Luft wird von den Muskeln in die Lunge gesaugt, indem sie die Lunge bewegen.

Alle Muskeln, die einen Effekt auf die Atmung in Ruhe haben, liegen auf der Höhe, wo nach unten hin die Rippen aufhören und drunter, bis zum Beckenboden inkl. Schliessmuskel vorne und hinten. 

Wir bezeichnen das als den "Bauchraum". Dieser ist im übertragenen Sinn das Heim unserer Emotionen, wir sagen "etwas aus dem Bauch heraus" zu entscheiden und meinen aus einem Gefühl heraus; wir haben "Bauchschmerzen" bezüglich einer Entscheidung und meinen ein ungutes Gefühl.

Der Bauchraum mit all seinen Muskeln ist der einzige Motor der Atmung in Ruhe.

Der Bauchraum ist einer der ersten Anzeiger für seelische/psychische Anspannung.

Wenn ein Mensch ständig "Emotionen in sich hineinfrisst", wo landen sie ? Im Bauch. Resultat: Es kann nur eine Sache an einem Platz sein - im übertragenen Sinn: Wo ich schon Emotionen gebunkert habe, an denen ich nicht rühren will, kann ich nicht auch noch hin atmen, das passt da nicht auch noch hin. Effekt : Ich atme flacher oder mehr in Richtung Brustatmung bis hin zur Schulteratmung, wo dann alle Atemhilfsmuskeln beschäftigt sind, ohne dass ich mich eigentlich gerade körperlich anstrenge.

Das Didgeridoo führt uns wieder dahin, in unserem Bauch zuhause zu sein - automatisch bei Anfängern. Jeder will am Anfang, wenn er die Zirkularatmung noch nicht kann, möglichst lange den Ton halten. Das bewirkt eine längere und tiefere Ausatmung, wir gehen wieder in den Bauch/die Emotionen hinein. 

So sagt Alastair Black: Das Didgeridoo ist ein Katalysator für emotionale und geistige Entwicklung.

Leider häufig nur solange, wie man die Zirkularatmung noch nicht kann, danach atmet man wieder wie gewohnt, es sei denn, man arbeitet daran, um besser und leichter spielen zu können. Denn: Beim Didgeridoospielen will man sich ja eigentlich nicht anstrengen, dann muss man eben auch lernen, leicht zu atmen :-)  Didgeridoospieler brauchen den Bauch, den sie laut gängigem Schönheitsideal nicht haben. Wer Alan Dargin live erlebt hat, weiss, was ich meine -  der bewegt seinen dicken Bauch :-)

Das Didgeridoo ist eine Möglichkeit unsere Emotionen wieder spüren zu dürfen. 

ich ersticke gleich, wenn ich nicht gleich Luft hole
jetzt muss ich aufhören zu spielen, ich kann nicht mehr (was eigentlich heisst "ich will nicht mehr", "ich fürchte mich vor mehr" oder "ich kann nicht weiter so schnell spielen"
hoffentlich nehmen mir das die Nachbarn nicht übel, dass ich spiele
kann ich das, lerne ich das ?

All das sind Ängste, denen ich begegnen kann und die mich in meiner Heilung weiterbringen, wenn ich das tue, denn meist ersticke ich nicht gleich, sondern lerne, wie viel mehr da noch drin ist; "ich kann nicht mehr" wird dann zu "ich versuche mal mehr und bin offen für das, was kommt", nämlich das Ausloten der inneren Tiefen. Das Problem mit Nachbarn taucht meist ebenso selten auf wie mit kulturellen Ängsten, (siehe Frauen/Weisse und Didgeridoo ); man lernt, zu dem zu stehen, was man braucht und Grenzen zu setzen. Und ob einer das Spielen kann oder lernt, stellt er recht schnell fest, und dann ist es eine erfreuliche Erfahrung und eine Erweiterung des Bewusst - Seins ohne Drogen.

 

2. Gewohnheitsmässig allmächtiger Verstand

Generell habe ich beobachtet: Je weiter oben die Atmung ist (Brust oder Schulteratmung), desto weiter oben ist der persönliche Schwerpunkt in der Lebensweise des Menschen. Kopflastige Menschen atmen einfach oben.

Mit Kopflastigkeit kann das Didgeridoo  nichts anfangen, es entzieht sich, lässt sich nicht erklären, was es zu tun hat. Es verschenkt seinen Ton an Menschen, die sich das schenken lassen, nicht an die, die es geschenkt haben wollen, am besten gleich. 

"Ich will jetzt die Zirkularatmung können" wird nicht klappen, sonst müsste er es ja nicht versuchen :-)
"Ich will jetzt ein Erlebnis wie letztes Mal, als ich so schön im Ton versunken bin"; das Didgeridoo gibt im wahrsten Sinne des Wortes den Ton an, nicht Dein Geist - absichtlich zu meditieren ist so witzlos wie die Berliner Flieger, die im Schneidersitz durch die Gegend hoppeln, um die Schwerelosigkeit und darüber die Erleuchtung zu finden. Andersrum wird ein Schuh draus: Mag sein, dass ich mit meiner Meditation Erleuchtung finde und dann vielleicht sogar als Nebenprodukt die Schwerkraft aufheben kann, aber da steht dann eben die Erleuchtung an erster Stelle und nicht aussergewöhnliche Fähigkeiten. Genauso steht beim Didgeridoo das Spielen im Vordergrund, und wenn ich offen genug bin, klappt es vielleicht auch wieder mit diesem oder einem anderen schönen Erlebnis beim Spielen.
"Ich will jetzt, dass das klingt wie bei Alan Dargin" Das ist die pure Lieblosigkeit des Kopfes über den Bauch. Nicht nur dem Bauch von Alan Dargin gegenüber, da seine jahrzehntelange Spielerfahrung (und Bauchentwicklung) in 20 Minuten getoppt werden soll, sondern Eurem eigenen Bauch gegenüber. Da erzeugt der Kopf dem Bauch  Frust, weil es nicht klappen kann, und der Bauch darf sich wieder damit rumschlagen.
Ich will jetzt, dass ich damit erfolgreich lerne. Wer das sagt oder Didgeridoo "übt" geht davon aus, dass er es nicht kann. Wer einfach spielt, geht davon aus, dass es geht, jetzt oder später. Er hat mehr Spass und kommt schneller voran.

Die Zirkularatmung ist ein völlig simpler Trick, den von bisher etwa 3000 Schülern alle gelernt haben bis auf 2 Menschen. Davon war der eine auf dem Workshop, weil seine Frau wollte, dass jemand bei ihr zuhause Didgeridoo spielt, und der andere konnte akustisch nicht beurteilen, was er übte, weil er extrem hörbehindert war. (Spätere Anmerkung : Dieser hat es mittlerweile auch geschafft, meinen herzlichsten Glückwunsch !) 

Alle anderen haben das an einem Wochenende gelernt. Das auf dem Didgeridoo zu einem durchgehenden Ton zu bringen, ist etwas anderes. Wieder zeigt das Didgeridoo den Weg: Je mehr einer im Bauch ist dabei, desto schneller lernt er es, kriegt es geschenkt. Es macht "klick" und er stellt fest "oh, ich habe ja durchgehend gespielt". Wer drauf wartet, dass das passiert, wartet lange vergebens. Der Geist muss loslassen, ähnlich wie beim Einschlafen. Die Kontrolle, die wir so gerne haben über alles, muss lockerlassen; wenn es nicht anders geht, musst Du  halt beim üben gleichzeitig fernsehen, damit der Geist die Zügel fahren lässt. Für viele Menschen eine sehr wichtige Erfahrung.

Unser Verstand ist was tolles, und ich schätze ihn sehr; ohne ihn könnte ich das hier alles gar nicht schreiben, aber alles zu seiner Zeit.

So führt das Didgeridoo zu Ausgleich zwischen Yin (Bauch) und Yang (Kopf), weil es uns einfach zeigt, immer Yang, immer mit dem Kopf durch die Wand, funktioniert hier nicht :-)

Genausowenig immer Yin - ein wenig Kraft einzusetzen und Ausdauer ist schon hilfreich :-)


Das alles und dieser phantastische Ton mit den vielen Feinheiten, Obertönen und Schwingungen, die mich auch sonst wieder etwas empfindsamer werden und genauer hinhören lassen, sind Eigenschaften, die ich als sehr heilsam empfinde.

Das sind meine Erfahrungen, und ich mache immer weiter Neue. Sobald ich mehr fühle, steht das hier. 

Ich wünsche Euch bereichernde Erfahrungen mit dem Didgeridoo, zu denen Euch diese Seite ermutigen soll. Fragt auch lieber Euch selbst, was Ihr braucht.

Und, das könnte der Krankenkassen - Werbeslogan 2010 werden, wenn die Kassen leer sind:

"Heilt Euch selbst !"

Matthias Eder


 

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